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Rüthen, den 20.09.3003 (1)
Gerhard Hölter
Galerist
Urstrom Ausstellung, Werkstatt Przybilla, Rüthen – Meiste, 20.09.03 – 09.11.03
Die Silbe „ Ur „ vorangestellt bezeichnet in unserer Sprache den Ursprung.
Im weiteren kennen wir die Begriffe uralt, ursächlich, Urangst, Urgewalt usw.
Ein Urstrom, in unserer allgemein üblichen Vorstellung, ist unfassbar lang, scheint ohne Anfang und Ende zu sein. Viele Flüsse speisen ihn. Er fließt mächtig und still. Nichts kann ihn aufhalten.
Die Macht der weltlichen Urströme ist durch menschliche Wissenschaft und Technik zum Teil gebrochen. Der Nil ist durch einen Stausee gezähmt und der Colorado erreicht nur noch tropfenweise das Meer.
Der Titel „Urstrom“ dieser Ausstellung bezieht sich auf unser Bewusstsein, sowie auf das noch größere Unbewusste. Das Unbewusste wird aufgefüllt durch Emotionen, Gefühle, Erlebnisse und Erfahrungen. Alles ist dort. Alles ! Von der ersten Prägung des unausgebildeten Gehirnes bis zum Jetzt. Und alles was sein wird, wird dort Platz finden.
Über die physische Existenz hinaus ist es unendlich, denn die Erfahrungen und Lehren der vorrausgegangenen Generationen sind in uns. Jeder Mensch gibt sein geistiges Erbe an die kommenden Generationen weiter, ohne dass auf dieser Ebene je ein Wort darüber gesprochen wird.
Bereits vor 3000 Jahren entstanden die Gedanken zum Tao te king des Laotse.
Ein unschätzbarer Wert für die chinesische Kultur. Unzählige Interpretationen –
auch der westlichen Welt - hat es in den vergangenen 3000 Jahren gegeben.
Die Quintessenz des Tao ist die bedingungslose Annahme des Sinns des Lebens, der sich aus sich selbst erklärt. Bewusste und unbewusste Wahrnehmungen vermischen sich zu einem Konglomerat aus Erfahrungen und bestimmen das Leben des einzelnen Individuum
Die Bilder der Sabine Hartmann sind Reflexionen ihres eigenen Unbewussten, Stehgreifbilder, Blitzlichtaufnahmen. Sie taucht ein, und ohne darüber nachzudenken bringt sie die Farben mit weitausladenden Gesten auf die Leinwand. Jedes ist anders und doch sind sie eins. Mal sind Ahnungen von Figürlichkeit enthalten, mal sind sie rein informell. Der Ausdruck kann hart, schroff, zornig bis zart, tanzend, harmonisch, weiblich sein..
Sowie ein Regentropfen untrennbar Bestandteil eines mächtigen Stromes ist, ist jede Bewegung, jeder Ausdruck, jedes kleinste Detail in ihren Bildern Bestandteil dieses unendlichen Energieflusses
Ein Bild der Malerin Sabine Hartmann ist ein Fragment aus dem Fluss der Zeit, „Nonfinito“ Konzentration auf das Wesenhafte, das letztlich das Wesentliche ist.
Lassen Sie mich schließen mit einem Gedanken aus dem Tao te king:
Des großen Lebens Inhalt
folgt ganz dem Sinn.
Der Sinn bewirkt die Dinge
so chaotisch, so dunkel.
Chaotisch, dunkel
sind in ihm Bilder.
Dunkel, chaotisch
sind in ihm Dinge.
Unergründlich finster
ist in ihm Same.
Dieser Same ist ganz wahr.
In ihm ist Zuverlässigkeit.
Von alters bis heute
sind die Namen nicht zu entbehren,
um zu überschauen alle Dinge.
Woher weiß ich aller Dinge Art?
Eben durch sie.
Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen und wünsche uns eine angenehme, erkenntnisreiche Reise auf diesem Strom.
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gültige Adresse :
www.Sabine-Hartmann.com
e:Mail :
sh_mex@yahoo.de
info@Sabine-Hartmann.com |
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